Prof.*in Maria Schleiner, Prof.*in Dr.*in Swantje Lichtenstein
Das Widerständige kann vieles sein: Hindernis, Behinderung, Hürde, Ablehnung, Ausgrenzung, Regelbruch, Halt, Kraft, Eigenschaft. Er tritt in bestimmten Materialien und Kontexten zutage. Der Philosoph Michel Foucault betont die besondere Rolle des Widerstands: „Der Widerstand kommt als Erstes, und er bleibt sämtlichen Kräften[...] überlegen; er nötigt mit seiner Wirkung die Machtverhältnisse dazu, sich zu verändern.“ (M.Foucault, Dits et Ecrits. Band IV, S. 916)
Daher hat der Widerstand auch in sozialen und ästhetischen Kontexten eine große Bedeutung, wenn es darum geht Veränderungs- und Wandelprozesse zu begleiten, sowohl von Menschen, wie auch von Material; Struktur und Formen. In künstlerisch-ästhetischen Zusammenhängen heißt das z.B. wie sich das Widerständige be- und verarbeiten lässt, sei es bestimmte Themen betreffend oder eben die Widerstände des Materials (Bildhauerei/Installation), in den sozialen Kontextualisierungen (in der Performance) oder der Form und der Struktur (Medienkunst, Literatur). Das Seminar beschäftigt sich in Theorie, (künstlerischer) Praxis und Vermittlung mit künstlerischen Positionen, die vom Widerstand her gelesen werden können.
Das Seminar wird verschiedene künstlerisch-ästhetische Versuche ebenso initiieren sowie zur intensiven Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen anregen. Hinzukommen Exkursionen sowie Workshops zum Thema.
Foto: Hannes Woidich